4960 Miles



Dieser Blog begann mit unserem Umzug von Berlin in den Grossraum Vancouver (BC, Kanada). Inzwischen haben wir auch die kanadische Staatsbuergerschaft und durch den Beruf von Andreas nun die Moeglichkeit, einige Jahre in den USA zu leben. Der Umzug nach Colorado war im Juli 2016. Der Blogtitel passt somit nun nicht mehr ganz, aber da er unter diesem Namen bekannt ist, werde ich ihn auch so belassen. Vorrangig gedacht für Familie und Freunde, sind aber auch alle anderen Leser herzlich willkommen. Wir lieben es zu Reisen, wie man an der Liste unserer Ziele im Blog auch einfach sehen kann. Ueber Kommentare zu den Beitraegen oder Eintraege ins Gaestebuch freuen wir uns sehr.

We started this blog in 2011 while moving from Berlin, Germany to Greater Vancouver, Canada. The blog name was the distance between both cities, which now isn't the same anymore. In 2016 we became Canadian citizens in addition to our German citizenship. Around the same time Andreas was offered a move to the States (transfer within the same company he already was with in Canada) and so we moved to Greater Denver, Colorado, where we now live pretty rural in the Foothills of the Rockies. We love to travel as one can see in our blog posts.

11/05/2018

Dempster Highway (road trip day 43)

Nitainlaii - Tuktoyaktuk

In der Nacht wurde dann die schlimmste Befuerchtung war, es begann zu regnen. Als wir den Wetterbericht am Tag vorher geprueft haben (wir hatten kurzzeitig Empfang in Eagle Plains), sollte es eigentlich erst eine Nacht spaeter mit Regen beginnen, wo wir dann schon in Inuvik angekommen waeren. Leider hielt sich das Wetter nicht an die Vorhersage und somit waren wir dann etwas in der Klemme. Wir blieben somit morgens lange im Bett und hofften, es wuerde aufhoeren. Gegen 11 Uhr mussten wir uns nun entscheiden: eine weitere Nacht hierbleiben (und den ganzen Tag im Camper hocken) oder losfahren im Matsch, in der Hoffnung, es hoert irgendwann auf. Nach einigem hin und her fiel die Entscheidung zum losfahren. Es schuettete aus Eimern und so fuhren wir recht langsam, besonder da man im Matsch auch schon rutschte. Schlimm war es insbesondere, wenn man ueberholt wurde und alles hochspritzte.

During the night a nightmare came true: the rain started. As we checked the day before (we had limited cell phone reception at Eagle Plains) the rain was in the forecast not before the next night where we would have already arrived in Inuvik. Well the weather didn't listen to the forecast :-). We stayed in bed very long, and then had to make the decision of either staying another night (and spending the day inside the camper), or starting the drive to Inuvik anyway. After some back and forth, we decided to drive anyway. It was raining cats and dogs, so we drove slowly, especially since it was kind of slippery due to all the mud. The worst moments we had when someone passed our car, the mud splashed upwards so much and covered the windows.




Nach rund 10 km Fahrt erreichten wir Fort McPherson (NWT km 86), wo wir nochmals unsere Tanks auffuellen wuerden und wir brauchten neue Milch. Fort McPherson ist nicht wirklich sehenswert, da man es eher als einen Versorgungspunkt betrachten kann. Fort McPherson entstand als Handelspunkt der Hudson Bay Company, und war auch der erste arktische Standort der Mounted Police. Insgesamt wohnen hier knapp 700 Menschen, Hauptarbeitgeber sind Bau- und Oelindustrie. In 2016 gaben von den 700 Einwohnern 695 an, indigener Abstammung zu sein.


After a drive of 10 km we arrived at Fort McPherson (NWT km 86) where we planned on filling up the tanks and purchasing some milk. There isn't much to see in Fort McPherson, I would rather describe it as a supply base with main employers being in construction or oil industry. The town was founded as a trading post by the Hudson Bay Company, it also was the first location of the Mounted Police in the Arctic. In 2016 the Cencus counted 700 people, with 695 of them declaring an Indigeneous background.





Auch der Supermarkt ist funktionell. Innen war es mehr als deprimierend, teilweise leere Regale und sehr hohe Preise (durch den Transport). Die arktischen Regionen haben eine hohe Alkoholiker- und auch Selbstmordrate (dies oft schon in jungen Jahren, wenn man sich mal auf den Friedhoefen umsieht) - und in dem trostlosen Ort verstanden wir auch, warum. Ich kann den Eindruck noch nicht einmal richtig beschreiben, aber wir waren froh, dass wir weiterfahren konnten. Mal ein paar Eindruecke von den Lebensmittelpreisen hier in den folgenden Fotos.

Also the grocery store was rather functional. Inside it was very depressing, a lot of empty shelves, and very steep prices. Especially in the Arctic communities there is a high rate of alcoholics as well as suicide, and that already in young people (just check the cemeteries). Here we got why, I can't even descibe what we felt, but we were happy to be able to continue our drive. To give you an idea of prices for basic food I took some pictures.











Nach weiteren 56 km durch Matsch erreichten wir den Mackenzie River mit der Siedlung Tsiigehtchic (“Muendung des Eisenflusses”). Auch hier kommt man nach Jahreszeit entweder gar nicht, nur mit Faehre oder uebers Eis auf die andere Seite. Der Mackenzie River ist der laengste Fluss Kanadas mit 4.240 km und wurde nach Alexander Mackenzie benannt, welcher im spaeten 18. Jahrhundert eine Expedition auf dem Fluss anfuehrte (NWT km 142).


After another 56 km driving through mud we arrived at the Mackenzie River and the little community of Tsiigehtchic (“Mouth of Iron River”). Also here depending on the season it is either not possible to cross the river at all (spring/fall) or by using a ferry (late spring to fall) or on ice (winter). The Mackenzie is the longest river in Canada with a total length of 2,635 miles (4,240 kilometers). The river was named after Alexander Mackenzie, an explorer who traveled the river in the late 18th century. (NWT km 142)






Mir taten die Faehrangestellten so leid, da sie inzwischen voellig durchweicht vom Regen waren. Die Faehre faert hier uebrigens in einem Dreieck zwischen 3 Anlegestellen. Bevor wir abfahren konnten, mussten wir warten, bis das Lastschiff weg war, dann fuhren wir erst zum Anleger von Tsiigehtchic, und das brachte dann etwas Aufruhr *lach*. Ein LKW fuhr auf die Faehre auf, und irgendwie waren wir dann zu schwer und setzten beim auslaufen auf eine Sandbank auf. Es brauchte dann eine Weile mit viel hin und her, um es davon wieder zu loesen, und dann ging es rueber auf die andere Seite.

I felt very sorry for the ferry employees which by now were heavily soaked because of the rain. The ferry makes a triangle here, having three different landing peers. From where we started the next peer was at Tsiigehtchic where we got a bit into trouble. A truck entered the ferry, and so we were kind of too heavy, and stranded on a sandbank. The ferry needed some time to wiggle to both sides until we got free and could make it to the opposite shore of the river.



Nun kam der schlimme Teil: es war alles schlammig und das konnte fuer uns schnell zum Problem werden. Wir durften uns nicht festfahren, sonst wuerden wir aus dem Modder nicht alleine wieder rauskommen und den Verkehr blockieren. Wir vertrauten somit alle auf Andreas' Fahrkuenste, und GsD schafften wir es den Anstieg hoch ohne echte Probleme.

Now came the worst part: the road was slick and muddy, and we couldn't allow the pickup/camper to get stuck. We would block the traffic and we wouldn't be able to get out of the yuck by ourselves. We had to trust Andreas' driving skills, and luckily everything worked out: we made it to the top of the hill without problems.







Circa 10km vor Inuvik kommt dann wieder Asphalt, welcher aber auch nicht wirklich toll ist, und somit dort auch gerade ausgebessert wurde.

About 10 km before Inuvik pavement starts. Since it isn't in great shape either there were several construction sites.


Pickup und Camper sahen uebel aus, aber wir haben es bis hierher schon mal geschafft :-).

Pickup and camper looked disgusting, but we were happy to have made it that far :-).



man beachte meine schoenen Gummistiefel :-), immernoch mein liebstes Accessoir aus der Zeit als wir im Grossraum Vancouver gelebt haben

everyone noticed my cute red rubber boots? :-) still my favorite accessory from the time we lived in Greater Vancouver :-)


Wir hatten eigentlich ueberlegt hier die Nacht zu verbringen, aber nach dem wir den Wetterbericht geprueft hatten, entschieden wir uns doch zur Weiterfahrt nach Tuktoyaktuk an diesem Nachmittag. Vor um 17 Uhr war auch Restaurant offen, somit konnten wir auch nichts warmes essen (einzige Moeglichkeit waere der KFC gewesen, das haben wir dankend abgelehnt) . So entschieden wir uns fuer einen kurzen Abstecher in die Besucherinfo, hauptsaechlich um Aussagen ueber den aktuellen Zustand der Strasse zu bekommen. Im Besucherzentrum sagte man uns, die Strasse sei aufgeweicht und nicht wirklich befahrbar ... nur ein paar Minuten spaeter sprach uns eine Familie aus Calgary an, welche gerade aus Tuk zurueckgekommen sind, und haben uns gesagt, dass die Strasse vollkommen trocken und ohne Probleme befahrbar sei. Das fanden wir sehr nett, wir unterhielten und dann noch ein wenig und somit stand der Fahrt nichts mehr im Weg :-).

Originally we planned on staying in Inuvik for the night, but after checking the weather forecast for the next days we decided to drive straight to Tuktoyaktuk. Since it was still some time until 5 pm - when the restaurants would be open - we couldn't get any warm food besides something from KFC (which we declined). We went into the visitor information to get some more information about the road condition. While the ladies told us the road would be wet and muddy, and they wouldn't really recommend driving today, another family took us aside for a talk. They told us that they just returned from Tuktoyaktuk, the roads weren't wet at all and that there wouldn't be any problems at all. We talked for quite some time, and we were really thankful for the heads up. 



Waehrend man aussen eine sehr schoene Skulptur findet, lernt man im Besucherzentrum mehr ueber das Leben und die Kultur der Indigenen Voelker hier.

While one can find a really nice sculpture outside of the center, the inside gives more information about the life and culture of the Indigenous people of the area.
















Da wir noch nichtmal hinten in den Camper konnten, ohne uns komplett dreckig zu machen, haben wir noch schnell eine Tankstelle mit Waschanlage aufgesucht (und auch gleich wieder vollgetankt).

Since we couldn't get into the camper without getting dirty over and over, we drove to a gas station with car wash, where we also filled up with diesel, too.


Waehrend Andreas fleissig war, haben Dominik und ich uns das Kuestenwachenschiff aus der Entfernung angeschaut. Das witzige war, dass Freunde aus Vancouver nur ein paar Tage spaeter mit dem Flieger anreisen wuerden, um genau das gleiche Schiff in Tuktoyaktuk von innen zu besichtigen, leider verpassten wir uns um nur wenige Tage.

While Andreas was busy, Dominik and I caught a look at the Coast Guard ship. The funny thing about this ship was, that friends of ours flew in just a few days later to our the ship in Tuktoyaktuk.




vorher - nachher/ before - after


Blick auf Inuvik beim verlassen der Stadt/ view of Inuvik when leaving town





Nun hiess es noch einmal knapp 150km Fahrt bis Tuktoyaktuk ohne Schaden zu ueberstehen, leider war der Himmel dennoch ueberwiegend dunkel bewoelkt.

We drove another 90 miles/ 150 km to Tuktoyaktuk, unfortunately the sky was still rather dark and cloudy.











die "Skyline" taucht am Horizont auf :-)

the "skyline " appears in the distance :-)


Wir konnten es kaum fassen, wir sind wirklich in Tuktoyaktuk angekommen, das Gefuehl war ueberwaeltigend. Tuktoyaktuk ist eine sehr kleine Gemeinde am arktischen Ozean, und um diese Jahreszeit verschwindet die Sonne tatsaechlich nachts nicht mehr hinter dem Horizont. Wir konnten nachts beobachten, wie sich die Sonne einfach nur entlang der Wasserobeflaeche bewegt bevor sie morgens wieder hochstieg. 


We almost couldn't believe that we made it so far north, it was an incredible feeling. Tuktoyaktuk is a rather tiny community at the Arctic Ocean. During this time of the year the sun wouldn't hide at all, and so during night we noticed the movemenr along the ocean's surface only to rise up in the morning hours.



Auf dem Schild kann man die Aufschrift "Land of the Pingos" lesen. Pingos sind erdbedeckte Eisberge, und auf einer Flaeche von 16,4 km2 sind hier rund 1/4 des Weltvorkommens zu finden und sie sind als Pingo Canadian Landmark geschuetzt.


The sign says "Land of the Pingos", Pingos are earth-covered icebergs, on an area of just 6.2 sqmiles (16.4 km2) there can be 1/4 of all the Pingos on Earth can be found - they are under protection as Pingo Canadian Landmark.











Und nun standen wir hier: am arktischen Ozean!

And now we were right at the Arctic Ocean!





Direkt am Wasser ist ein groesserer Platz, wo man mit dem Wohnmobil/Zelt kostenlos uebernachten kann. Der Ort ueberlegt aber, einen richtigen Campground mit Gebuehren zu errichten, da die Besucherzahlen schnell steigen.

Right at the water there is an area were RVs and tents can stay for the night without a fee. The hamlet is thinking about building a real campground with fees since the amount of visitors is increasing quickly.

2 comments:

  1. Wieder ein spannender Bericht. Wir konnten leider seinerzeit nicht auf den Dempster Highway, da dieser wegen der Buschfeuer gesperrt war. Mit Regen wäre das nicht passiert ;-) Allerdings scheint die Strecke eine echte Herausforderung zu sein. Das hat Dein Mann wohl richtig gut gemacht.

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    1. ohja, das hat er :-), und wir wuerden es immer wieder machen. Wir hatten wirkliche eine sehr beeindruckende Zeit auf dem Dempster mit wundervoller Natur. Bei Euch dann ja aergerlich gewesen mit dem Buschfeuer, das war auch ueberall unsere Angst, dass irgendwas deshalb gesperrt wird. GsD waren wir immer gerade dort, wo es nicht gebrannt hat. BC kam ja mit den ganzen Feuern erst, als wir durch waren.

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